You are currently viewing Alles anders -2. Halbjahr 2023 das neue Schuljahr beginnt

Alles anders -2. Halbjahr 2023 das neue Schuljahr beginnt

Das 2. Halbjahr beginnt, ab heute kommen die ersten Schüler und Schülerinnen nach einer langen Sommerpause wieder zu mir oder ich sehe sie Online nach gefühlt langer Zeit wieder.

Der Ventilator steht bereit und wird für interessante Klangeffekte sorgen – so ganz vorüber ist der Sommer nun doch noch nicht.

Ich hoffe auf motivierte Schüler*innen und einen engagierten Start ins Neue.

Also ich bin bereit und gewappnet.

Es kommt noch etwas dazu.

Nach einem Unfall ist alles anders und die Wahrnehmung und das Bewusstsein verändern sich. Das fließt sogar positiv in alles alltägliche Geschehen ein.

Mein wohlverdienter Urlaub 

– zum ersten Mal seit 20 Jahren ganz allein! Ohne Kinder oder irgendeine Verantwortung oder Anforderung! – fand ich sehr aufregend und ein bisschen einschüchternd… –

ist leider ganz und gar nicht so verlaufen, wie ich mir das vorgestellt habe.

Dennoch wirkt vieles nach, weil ich schon vorher beschlossen habe, sehr genau darauf zu achten, welche neuen Erkenntnisse in mir auftauchen, welche Menschen mir begegnen, wie ich mich fühlen und wie ich mich neu ausrichten werde. Wie ein sogenannter ritueller Schwellengang. 

Meinen Instinkt und alle Zeichen und Bauchgefühle, meine Intuition und das deutliche Signal UMZUKEHREN in diesem Olivenhain habe ich ignoriert.

Am 1. August zum Vollmond habe ich mir mitten in der Pampa in Korfu den Arm gebrochen. 

Habe mir den Arm vorerst selbst schienen und hochbinden müssen, bevor ich überhaupt aufstehen und los gehen konnte.

Eine Stunde, bis ich auf Menschen getroffen bin. Eine weitere, bis ich von einem netten Menschen (danke von Herzen, Michalis!) in einem Jeep über holprige Straßen im ersten Krankenhaus ankam. Das für den komplizierten Bruch weder Ausstattung, noch qualifiziertes Personal hatte und mich mit verbundenem Arm weiter zum Main Hospital schickte.

Eine nette Schwester war so hilfreich und großartig, eine andere brachte mich zum Bus.

Der nicht kam.

Dafür kam Georg, mit vernarbtem und verformten Schädel, der mich in einen etwas größeren Ort zur besseren Bus Station mitnahm und mir von seinem schweren Unfall und seinem „Leben danach“ erzählte. Und dem Vorsatz, jeden Tag einem Menschen zu helfen, weil ihm geholfen worden war und er mühsam zusammengeflickt war und leben durfte

Je nach Saison lebt er in Australien für seine 9jährige Tochter oder in Korfu für seinen Gastronomie Job in der Touri Hoch-Zeit. Wechselmodell in NOCH krasser.

Nach vielen Stunden und mehreren Busfahrten ans andere Ende der Insel wurde mein Bruch schmerzhaft gerichtet und ich konnte frisch eingegipst meinen Rückweg beginnen. Mit mehreren Bussen und schließlich zu Fuß von der Bus Station durch die Vollmond- beschienene Natur zurück in meine bewusst von Touristen abgelegene Unterkunft.

Es hätte nun alles gut werden können.

Nur dass der Arm leider verbogen und zusammengequetscht und in irritierender Haltung eingegipst war und blau anzuschwellen begann. 

Auch bei Höchstdosierung die Schmerzmittel nicht wirkten.

Ich dort nicht ohne weiteres weg kam, sondern nur nach viel Aufwand und stundenlangem Warten mit einem Taxi für sehr sehr viel Geld.

Ich brauchte eine ärztliche Bescheinigung, um trotz offensichtlichem Bruch mitfliegen zu dürfen.

Diese musste ich mir aber erst erneut und für einen hohen Geldbetrag besorgen. 

Es gab dann keine Flüge mehr, ich nahm also einen letzten nach Milano. Da der Flug Verspätung hatte verpasste ich meinen Anschluss. Verbrachte die Nacht im Hotel in Milano und trat dann von dort eine 12stündige Rückreise mit dem Zug an und wurde Nachts endlich in der Notaufnahme aus dem Gips befreit.

Mein Arm steckt seit dem erleichtert aber natürlich schmerzend in einer Orthese.

Wird engmaschig überwacht, weil es nötig ist.

 

Meine Sicht auf die Welt hat sich wieder erweitert. 

Auch die Sicht auf mich selbst, meine Intuition und meine Fähigkeit, für mich selbst einzustehen, hat sich stark gewandelt.

Jede Handlung ist bewusst und achtsam – keine überflüssigen Handlungen mehr, sondern nur das, was wirklich eine Veränderung bringen kann und wichtig ist.

Ich mache jetzt alles mit links. 

Das bedeutet etwas ganz anderes, als ich bisher geglaubt habe.

Ich handle, denke und bin anders.

Sanfter, langsamer, achtsamer.

Behutsam, weil es nicht anders geht und ich es mir endlich erlaube.

Das nehme ich mit.