Meine Söhne sind in der Schule.
Die Sonne strahlt, Vögel zwitschern trotz des Rauhreifs, der morgens noch auf den Dächern, Wegen und Zweigen glitzert.
Der Tag liegt frisch ausgebreitet vor mir und ich denke an Krieg und daran, dass meine Arbeit und mein Beitrag für die Welt bedeutsam genug sein muss, um dem etwas entgegen zu setzen.
Wenn Un-Taten, Gewalt und Zerstörung von Un-Holden so massives Gewicht haben, müssen die alltäglichen kleinen und großen Handlungen, die auf bewahren, nähren, pflegen, verfeinern, erschaffen und verschönern ausgerichtet sind, nicht ebenso radikal, brutal und einschneidend sein.
Das können sie nicht, weil sie so viel Zeit, Hingabe, Zuwendung und Aufmerksamkeit brauchen – und einer anderen Energie entspringen und dienen.
Es mag sich klein und unbedeutend anfühlen – aber angesichts von so viel Machtmissbrauch und Zerstörung, trotz der Erschütterung und Trauer weich zu bleiben und dem Erhalten und Erschaffen mehr Hingabe zu geben – es ist das Stärkste und Richtigste, was ich und du in diesen Zeiten tun können.
