Kind und Mama sensibel
Wenn dein Kind eine Herausforderung ist, für dich selbst oder sogar die Umgebung, spiegelt es dir vielleicht etwas und ist eher Symptom als Ursache für das, was ist.
Manchmal tut ein wenig Abstand zum eigenen Kind gut. Damit meine ich nicht 3 Wochen Urlaub ohne Kind, sondern dieses Zurücktreten wie von einem Bild, das du dann besser beurteilen kannst.
Ich bin damals fast verzweifelt an den Perfektionismus- Wutausbrüchen meiner Tochter, wenn sie etwas nicht sofort konnte und an der mega-Anspannung und Bedürftigkeit meines jetzt 6jährigen Sohnes.
Bis ich erkannt habe, dass ICH es bin, die eine so perfektionistische Einstellung und so hohe Erwartungen an sich selbst ( nicht an sie) hat und das vorlebt.
Und dass nicht nur mein Sohn von der Geburt traumatisiert war, sondern auch ich selbst.
Ich selbst war angespannt!
Bei beiden Kindern kam es erst zu einer Besserung, als ich nicht nur sie und “ihr Problem” im Fokus hatte. Sondern endlich auf mich selbst geschaut und mich um “meine eigenen Probleme” gekümmert habe.
Kinder sind so sensibel und agieren so viel aus, was eigentlich nicht zu ihnen gehört.
Oft ist es eine Menge, was du selbst zu tragen und zu bewältigen hast.
Es ist ein Experiment wert, die vielen Anstrengungen und Herausforderungen mit deinem Kind eine ganz kleine Weile einfach zu akzeptieren und es sich selbst zu überlassen.
Durchzuatmen.
Zu spüren, wie es DIR eigentlich geht.
Kind und Mama sensibel
Die besondere Wahrnehmungsfähigkeit und die Begabung gehen Hand in Hand :
wenn deine Berufung in einem Bereich liegt, der deine Empfindsamkeit und deine besondere Art, die Welt zu sehen sogar braucht, ist es eine andere Herausforderung, deiner Arbeit und deiner Verantwortung für dein Kind gerecht zu werden.
Es ist in Ordnung und sogar wichtig, Zeit für dich selbst zu brauchen, um nicht nur dein Kind und dessen Bedürfnisse zu erspüren oder deine Produktivität und Kreativität anzuzapfen.
Julia Cameron vergleicht die Quelle der Kreativität und Spiritualität mit einem Brunnen, der nicht leer geschöpft werden darf, der gefüllt und genährt werden muss, damit er nicht versiegt.
Lies gern meinen Beitrag „Die wilde Künstlerseele nähren“ als kleine metaphorische Warnung für die Wut einer Frau, deren Schätze nicht geehrt werden und die sich selbst nicht genährt hat.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, sich selbst so wichtig zu nehmen, dass es selbstverständlich ist, Zeit für sich selbst zu beanspruchen und darauf zu bestehen, dass niemand anderes dabei ist.
Ich war gestern allein bei einem Konzert. Habe diese Erfahrung inmitten von anderen Menschen gemacht. Bin begeistert und berührt gewesen. Und reich beschenkt wieder nach Hause gefahren. Es gibt mir mehr Kraft für alles, was ich schöpferisches tue – und es macht mich belastbarer für meine Kinder.
In einem Kreis mit Frauen haben wir uns voreinander dazu verpflichtet, diesen sogenannten Künstlertreff (eine Verabredung mit sich selbst für etwas, das wirklich Freude macht) wirklich einzuhalten. Es war für jede von uns neben allen „richtigen“ Aufgaben die, die am schwersten durchzuhalten war. In unserem Austausch war sehr inspirierend, von den anderen zu hören, auf welche Ideen für Ihre Solo- Unternehmung sie gekommen sind.
Und mit welchen Schätzen sie gestärkt zurück in ihren Alltag gehen konnten.
Wann hast du das letzte Mal etwas für dich ganz allein getan? Und was war es? Schreib es gern in die Kommentare und bringe damit andere auf ausgefallene, witzige oder verruchte Ideen.
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