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Die prekäre Situation von Musikerinnen

Die prekäre Situation von Musikerinnen

Im folgenden teile ich einen Beitrag, der erneut vielfach in Social Media geteilt wird.

Es geht um

LEHRE AN MUSIKHOCHSCHULEN: Es ist wie ein Leben im Parkverbot

Lehrbeauftragte an Musikhochschulen arbeiten unter besonders schlechten Bedingungen. Warum wird musische Begabung so schwach honoriert?

https://www.faz.net/-gyl-bdrm1

Was die Jazz- Musikerin, Mutter, Flötistin und Dozentin Isabelle Bodenseh dazu schreibt, liest du zum Beispiel hier : 

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Für gänzlich auf sich gestellte Musikerinnen sieht die Situation noch prekärer aus.

Einen Honorarauftrag an Hochschulen oder Musikschulen (dort betrifft es auch die raren aber begehrten halben Stellen), bekommen vor allem diejenigen, mit denen die alteingesessenen, etablierten oder Verantwortlichen gut einen trinken gehen können, mit denen sie “gut verkumpelt sind” oder die sonst irgend einen besonderen Nutzen bringen was Prestige, Sichtbarkeit oder ähnliches betrifft.
Mir wurde öfter mal väterlich ans Herz gelegt, doch nach dem Konzert dringend mit in die Kneipe zu kommen, statt nach Hause zu hetzen und die Babysitterin abzulösen. 

Weil vor allem dort die nächsten Muggen und mehr wichtige Themen besprochen und wesentliche Beziehungen und Freundschaften geschlossen werden und das fürs Business entscheidend ist. 

Ohne tragendes Netzwerk und mit Kindern bin ich also weder besonders nützlich, noch in der Lage, auch noch den Rest meines gerade verdienten Honorars an die Babysitterin und in die Kneipe zu investieren.
Schon nach dem ersten Kind wurde ich unverschämt und unverhohlen diskriminiert, und auch jetzt, nach dem 2. und 3. Kind werde ich – ganz subtil, nicht konkret nachzuweisen, – diskriminiert, als hätte nur ich die Kinder bekommen und als wäre daran etwas beschämend asozial.

Musikerin zu sein ist keine Laune und affektierte eingebildete Abgehobenheit und keine verwöhnte Luxus Allüre.
Wir haben ein akademisches Studium absolviert und von der Pieke auf über Jahrzehnte ein professionelles Handwerk gelernt.

Wir haben keine Zeit, zu streiken und auch keinen Ort und Ansprechpartner, kein Podium dafür.

Sondern wir lernen und entwickeln uns beständig weiter, erweitern unseren Horizont und unsere Grenzen, gehen Risiken ein, treffen mutige Entscheidungen und machen viel unbequeme, teilweise auch (aber über die Jahre immer weniger und weniger) demütigende Dinge, um im Geschäft zu bleiben oder wieder Fuss zu fassen.

Ich bin stolz, Musikerin zu sein. 

Ich bin stolz, Mutter von drei wunderbaren Kindern zu sein.

Nicht ich sollte beschämt und gedemütigt werden.

Wir lassen uns nicht mehr beschämen und demütigen.