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Release, Distribution, Gema, Pseudonym und Künstlername

Noch einmal schlafen – und dann werde ich wissen, ob mein Release und die Distribution über Routenote funktioniert hat.

Das ist durch Unerwartetes auf eine Art aufregend, die ich mir nicht ausgesucht habe und die ich durch einen noch größeren zeitlichen Puffer lieber hätte vermeiden sollen.

Sicher ist hilfreich, wenn ich ein bisschen von meinem Prozess berichte.

Dazu kommt nämlich noch, dass mir die Gema mitgeteilt hat, ich könne meinen eigenen Namen nicht verwenden, um meine Kompositionen, Musikproduktionen und Distributionen zu veröffentlichen und zu schützen, weil mein Name schon vergeben sei.
Ich solle mir ein Pseudonym aussuchen, bestehend aus einem Vornamen und einem Nachnamen, das ich von jetzt an für alle bisherigen und zukünftigen Kompositionen und Werke nutzen soll.

Da meine Distribution von WIND aber seit ein paar Wochen schon auf den Weg gebracht ist, stand und stehe ich zeitlich etwas unter Druck.

Ich würde sofort mit Bastian aus der unendlichen Geschichte tauschen. Der hatte genug Zeit und Inspiration, musste nicht sich selbst, sondern der schönen kindlichen Kaiserin einen Namen geben und dann nicht selbstbewusst damit in der Öffentlichkeit stehen, wie es mir jetzt bevorsteht.
Bastian hatte trotzdem Stress damit, den Namen laut auszusprechen. Verstehe ich gut.

Ich habe inzwischen ja schon drei meiner Kinder benannt – und davor diverse Haustiere und Gegenstände … Und ich erinnere mich noch gut an das stundenlange Durchwälzen der Namensfinder Bücher. (Das habe ich übrigens nur für meine Kinder, nicht für Laptop Hennypee, Fahrrad Elfriede und Auto Mia getan…) Bei jedem Mal bin ich irgendwann an einen Punkt gekommen, an dem ich von der Fülle der Namen so überfordert war, dass ich kein Gefühl mehr dafür hatte, was gut oder schlecht ist. Ich fand die schönsten Namen bescheuert und die seltsamsten Namen wunderschön und habe alles mögliche in Erwägung gezogen. Ich sag nur Esteban. Ist seitdem in meiner Familie der Begriff für den Zustand von Hirn-Error, vergleichbar mit zu vielen Parfums, nach denen man nix mehr riecht und dringend Nasen – Pause braucht.

Den eigenen Namen wählen zu müssen finde ich schwierig :

Namen können für etwas stehen, definieren, einen Stempel aufdrücken, eine Identifikationsmöglichkeit sein oder Schutz bedeuten.
Außerdem stark polarisieren, wie ich erfahren durfte.

Sicher ein extremes Beispiel – Ich hörte von einer Musikerin, die nebenberuflich in einer seriösen Firma arbeitet – und natürlich nicht ihren bürgerlichen Namen für ihre Burlesque Auftritte benutzt.


Einigen ermöglicht ein Künstlername die Entwicklung einer anderen neuen Persona, einer Identität, einer neuen und selbst definierten Version von sich selbst.
Oder aber es hat eine Vorgeschichte, mit weniger leichten Erfahrungen und Prägungen zu tun, mit etwas, das zu uns gehört, vor uns war und etwas ist, auf dem wir stehen. Das uns vielleicht schützt und den Rücken stärkt, Hoffnung und Vertrauen in uns setzt.
So ist es in meinem Fall.
Immer jedoch ist es etwas persönliches.

Ich brauche einen vollen Namen, der nicht mein eigener ist, ein Pseudonym, das auch als Künstlerin- Name durchgeht und auf meinen Kompositionen und Covern funktioniert, und das sehr schnell.

Ich habe nun die Namen meiner Großmütter gewählt.
Gerda Margo ist ab jetzt mein Pseudonym.
So werde ich bis auf weiteres bei Bandcamp und Spotify, auf Covern und dem Titel meiner Noten und als Urheberin, Komponistin und Produzentin erscheinen.
Nur falls sich jemand wundern sollte.
Bin trotzdem ich.

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